DigSustain3 Workshop in London

Vom 6. bis 7. November 2025 fand in London das Planungstreffen der Coalition for the Sustainability of Digital Data Standards in the Chemical Sciences statt. Nach den Treffen in Cambridge (2024) und Delitzsch (Frühjahr 2025) waren wieder zahlreiche Organisationen aus Wissenschaft, Industrie und Infrastruktur beteiligt, darunter IUPAC, CODATA, Pistoia Alliance, NFDI4Chem, PSDI, InChI Trust, IUCr, die Royal Society of Chemistry und das Beilstein-Institut. Ziel war es, die Grundlagen für eine nachhaltige, koordinierte Landschaft communitygetriebener Standards zu legen. Für NFDI4Chem nahm Johannes Liermann an dem Treffen teil.

Ziel der “Coalition” ist, die Fragmentierung bestehender Standards zu überwinden. Durch klare Governance-Strukturen sowie praxisnahe Werkzeuge wie das Use-Case-Register und das Standards-Mapping soll die Akzeptanz beschleunigt werden. Langfristig sollen so die Qualität, Interoperabilität und Wiederverwendbarkeit chemischer Daten sichergestellt werden. Die Teilnehmenden betonten besonders die Notwendigkeit, neben freiwilligem Engagement auch professionelle Koordination und finanzielle Ressourcen zu etablieren, denn „unsere knappste Ressource ist unsere Zeit“.

Die “Coalition” strebt eine institutionelle Plattform an, die Wissenschaftler, Softwareentwickler, Verlage, Regulierungsbehörden und Industrie zusammenführt, um FAIR-Prinzipien in der Chemie zu verankern und digitale Arbeitsabläufe zu vereinfachen. In den nächsten Monaten wird die erste Phase der Arbeit darin bestehen, einen Lenkungskreis aufzubauen und einen Businessplan für diese Plattform zu erarbeiten. Koordinator ist Derek Craston (IUPAC). Die Teilnehmer waren hochmotiviert, diese Plattform als gemeinsames, vorwettbewerbliches Projekt voranzutreiben, um eine offene, interoperable und zukunftsfähige chemische Dateninfrastruktur zu schaffen.