Author Guidelines – eine Übersicht

Als primäre Methode der Kommunikation von Forschungsergebnissen haben Zeitschriften einen enormen Einfluss auf die Praxis der gemeinsamen Nutzung von Daten in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Im Idealfall geben die Zeitschriften und ihre Verlage in ihren Autor*innenrichtlinien und Datenrichtlinien Empfehlungen oder stellen sogar Anforderungen.

Im Rahmen unserer Editors4Chem-Workshop-Reihe durchforsteten Nicole Parks, Tillmann Fischer und Claudia Blankenburg zweimal die Autor*innenrichtlinien und Datenrichtlinien von 42 Chemiezeitschriften, die von 13 Verlagen herausgegeben werden. Ziel war es, die Anforderungen und Empfehlungen in verschiedenen Kategorien in Bezug auf die Veröffentlichung von Forschungsdaten, offene Wissenschaftspraktiken und maschinenlesbare Chemie zu überprüfen.

Details nicht spezifiziert

Während die meisten Zeitschriften zwar die Veröffentlichung von Daten in einem Forschungsdatenspeicher empfehlen, wird jedoch nicht immer angegeben, wie und wo. Die meisten Zeitschriften verlangen von den Autor*innen, dass sie kristallografische Daten in der Cambridge Structure Database (CSD) hinterlegen, für andere Datentypen wie NMR gibt es jedoch keine Empfehlungen. Maschinenlesbare chemische Strukturen (und wir sprechen hier nicht von Zeichnungen) werden in lediglich einer Leitlinie erwähnt. Empfehlungen zu Mindestinformationsstandards und Metadaten waren nur selten zu finden. Dennoch empfehlen oder verlangen die meisten Zeitschriften eine Erklärung zur Datenverfügbarkeit und geben den Autor*innen Hinweise zu den Konzepten allgemeiner und feldspezifischer Repositorien für Forschungsdaten.

Ergebnisse

Die Umfrage zeigt, dass Verlage und Zeitschriften beginnen, Aspekte der gemeinsamen Nutzung von Forschungsdaten in ihre Leitlinien aufzunehmen. Autoren sollten die Leitlinien mit ihren steigenden Anforderungen an die Datenverfügbarkeit, die Interoperabilität der Daten und die Wiederverwendbarkeit zur Verbesserung der chemischen Forschung akzeptieren und annehmen und sie nicht als “Minimalanforderung” interpretieren. Vielmehr sind diese Aspekte Indikatoren für gute wissenschaftliche Praxis.

Schema der Entwicklung von Autorenrichtlinien aus Zeitschriften - nfdi4chem
Wie die Diagramme zeigen, nimmt der Anteil von “nicht benannt” in einigen Bereichen der Autorenleitlinien ab.

Die Studie

Die vollständige Studie ist in Pure and Applied Chemistry (DOI: 10.1515/pac-2022-1001) veröffentlicht, und natürlich lassen wir uns nicht lumpen: Die Daten hinter der Umfrage und den Zahlen sind auf RADAR4Chem (DOI: 10.22000/702) verfügbar. Um die Forscher*innen bei der Umsetzung der Empfehlungen zu unterstützen, haben wir eine wachsende Zahl von Leitartikeln in die NFDI4Chem Knowledgebase aufgenommen.